Schweres deutsches Trophäengerät

Der erste Nachweis über die Ausrüstung der HVA - KVP - NVA mit Artilleriewaffen stammt  vom Oktober 1949. Bei der Bildung der "Verwaltung für Schulung" wurden die Waffenbestände von den damaligen Einheiten der Abteilung Grenze und Bereitschaften übernommen. Dabei handelte es sich vor allem um Pistolen, Karabiner, MPi, MG und auch um 16 mittlere 8 cm Granatwerfer 34.

Durch die Erhöhung des Personalbestandes und zur Verbesserung der Ausbildung wurde durch die sowjetische Kontrollkommission in Deutschland im Dezember 1949 an die bereits umgegliederte HVA weitere Waffen übergeben. So auch leichte und schwere Infanteriegeschütze, Pak 40 und 43, Kanonen 18, verschiedene Flak sowie leichte und schwere Feldhaubitzen 18.
Die Artilleriebewaffnung war nicht einsatzbereit und demzufolge nur für Lehr- und Ausbildungszwecke bestimmt. Es fehlten neben Munition auch Zubehör und Ersatzteile.

Ab März/April 1950 wurde "moderne" sowjetische Waffentechnik empfangen.

Das schwere deutsche Trophäengerät blieb bis 1952 in der HVA. Mit Gründung der KVP im gleichen Jahr wurde der größte Teil der Artilleriewaffen verschrottet oder an die Hauptverwaltung der Volkspolizei übergeben. Lediglich die Kanone 18 und die leichte Feldhaubitze 18 wurden noch für ein Jahr in der KVP genutzt. Damit war das Kapitel "Trophäengerät" abgeschlossen.
 
 

Taktisch-technische Angaben


 
Anzahl
in der HVA
Schußweite
max. m
V0
max m/s
Erhöhung
in Grad
Schwenkbereich
in Grad
Gewicht
kg
Feuergeschw.
S/min
Zahl der
Ladungen
Abfeuerung
Rohrlänge
mm
leichtes Infanteriegeschütz 18
schweres Infanteriegeschütz 33
24
26
3.550
4.700
220
240
-10 ... +75
-4 ... +75
+/- 6
+/- 6
400
1.750
8 - 12
2 -3
5 + 1
6
mechanisch
mechanisch
885
1.700
Panzerabwehrkanone 40
Panzerabwehrkanone 41/43
27
9
-
15.300
933
1.130
-5 ... +22
-5 ... +38
+/- 33
+/- 26
1.425
4.380
12 - 14
-
-
-
-
-
3.450
6.610
leichte Feldhaubitze 18
leichte Feldhaubitze 18/M
leichte Feldhaubitze 18/40
schwere Feldhaubitze 18
8
6
15
24
10.675
12.325
12.325
13.325
470
540
540
520
-5 ... +42
-5 ... +42
-5 ... +42
0 ... +45
+/- 26
+/- 26
+/- 26
+/- 30
1.985
2.040
1.800
5.512
6 - 8
6 - 8
6 - 8
4
6
6 + 1
6 + 1
8
mechanisch
mechanisch
mechanisch
mechanisch
2.941
3.308
2.710
4.440 L/29,5
schwere 10 cm Kanone 18
4
19.075
835
0 ... +45
+/- 30
5.542
6
3
 mechanisch
5.460 L/52 
leichter Granatwerfer 36
schwerer Granatwerfer 34
12 cm Granatwerfer 42
1
79
23
520
1.900
6.000
80
174 
283
+ 41 ... + 89
+ 39 ... + 89
+ 44 ... + 83
+/- 16
+/- 14
+/- 8
14
57
285
-
-
-
2
5
6
mechanisch
mechanisch
mechanisch
350
1.143
1.965
2 cm Flak 38
3,7 cm Flak 36
8,8 cm Flak 36
90
.
.
3.700 - 4.800
4.800 - 6.500
10.000
900
820
825
- 12 ... + 90
- 5 ... + 85
- 3 ... + 85
360
360
360
770
2.400
7.200
480
160
15 - 20
   
2.300
3.626
4.930

 
deutsche Bezeichnung
   
leichtes Infanteriegeschütz 18
schweres Infanteriegeschütz 33
Panzerabwehrkanone 40
Panzerabwehrkanone 41/43
 leichte Feldhaubitze 18
leichte Feldhaubitze 18/M
leichte Feldhaubitze 18/40
 schwere Feldhaubitze 18
schwere 10 cm Kanone 18
 
leichter Granatwerfer 36 (5 cm)
schwerer Granatwerfer 34 (8 cm)
12 cm Granatwerfer 42
  leichter Granatwerfer 36
  schwerer Granatwerfer 34
2 cm Flak 38
3,7 cm Flak 36
8,8 cm Flak 36
 

Das Bild- und Datenmaterial stammt aus:
Die deutschen Geschütze 1939 - 1945" von F.M. von Senger und Etterlin erschienen im Bechtermünz Verlag, ISBN 3-8289-0524-2
H.Dv. 101 Der leichte Granatwerfer 36 (5 cm) Berlin 1938
H.Dv. 102 Der schwere Granatwerfer 34 (8 cm) Berlin 1938
H.Dv. 119/973 Schußtafel für den 12 cm Granatwerfer 42 vom August 1944
Der Artillerist von Oberst Berlin erschienen im Verlag "Offene Worte" Berlin 1940