Von Januar bis März 1942 dauerte die Entwicklung des Projektes "45-mm-Pak M-42" im Werk Nr. 172. Die Serienproduktion begann noch im gleichen Jahr.
Besondere Merkmale waren die für eine Pak typische niedrige Bauweise. Das Schutzschild war an den Seiten abgewinkelt. Es konnte im oberen Teil nach vorn geklappt werden. Die Elemente der Rohrrücklaufeinrichtung sind unter dem Rohr angeordnet. Das Rohr hat keine Mündungsbremse.
Die KVP erhielt
die erste Lieferung von 300 Geschützen im Juni und 36 weitere im Oktober
1952. Dazu kamen zwei Einsatz-Lehrwaffen.
Zu den Geschützen
wurden 300 Sätze Geschützzubehör und 50 Sätze Regimentszubehör
empfangen. Weiterhin wurden 300 Aufsätze PP 1-3 und PP-1 für
die 45-mm-Pak übernommen.
1958 übernahm
das MdI 250 Geschütze, die restlichen Waffen spielten für die
Ausrüstung der NVA ab 1960 keine Rolle mehr. Abgelöst wurde die
Pak durch die in den Einheiten neu eingeführten rückstoßfreien
Geschütze.
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Die 45-mm-Pak M-42 ist mit dem Aufsatz PP 1-2, PP 1-3 oder PP 9-3 ausgestattet. Es können auch Aufsätze PP-1 oder PP-9 zum Einsatz kommen.
Verschossen wurde
folgende Munition:
- Splitter-Stahl-Granate O-240 mit Zünder KTM-1 oder M-50 (aus sprödem
Stahlguß)
- Splittergranate O-240A mit Zünder KTM-1 oder M-50
- panzerdurchschlagende Leuchtspurgranate BR-240 mit Zünder MD-1
- panzerdurchschlagende Leuchtspurgranate BR-240 SP
- Unterkaliber, panzerdurchschlagende Leuchtspurgranate BR-240P
Die Unterkalibergranate hat eine Anfangsgeschwindigkeit von 1070 m/s, die panzerdurchschlagenden Leuchtspurgranaten liegen zwischen 830 bis 870 m/s, die Splittergranaten etwa bei 350 m/s.
Die Unterkalibergranate durchschlägt bei einem Auftreffwinkel von 90 Grad und einer Entfernung von 100 m rund 111 mm Panzerstahl. Bei einer Entfernung von 1000 m zum Ziel verringert sie sich auf 49 mm Panzerung. Auf größere Entfernungen wird die panzerdurchschlagende Leuchtspurgranate eingesetzt, bei 2000 durchschlägt sie noch Panzerstahl bis 32 mm.
Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben:
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Kaliber | 45 mm |
Länge des gesamten Rohres | 3087 mm / 68,6 Kaliber |
Länge des gezogenen Teiles | 2660 mm / 59,2 Kaliber |
Anzahl der Züge | 16 |
Gewicht des Verschlusses | 7,87 kg |
Gewicht Rohr und Verschluß | 159 kg |
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Erhöhungswinkel | - 8 ... + 25 Grad |
Schwenkbereich | +/- 30 Grad |
Höhe der Nullfeuerlinie | 711 mm |
Länge des Rohrrücklaufes
- normal - maximal |
.
640 - 720 mm 780 mm |
Länge in Marschlage | 4885 mm |
Breite in Gefechtsstellung | 1634 mm |
Breite in Marschstellung | 1400 mm |
Höhe bei 0 Grad Erhöhungswinkel | 1200 |
Spurweite | 1400 mm |
Bodenfreiheit | 225 mm |
Breite des Schildes | 7 mm |
Raddurchmesser | 925 mm |
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Lafette | 406 kg |
Rohr | 158 kg |
Schild | 53,6 kg |
Geschütz in Feuerstellung | 625 kg |
Geschütz in Marschlage | 1250 kg |
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Feuergeschwindigkeit | 25 - 30 Schuß/min. |
Anfangsgeschwindigkeit | |
- panzerdurchschlagende Leuchtspurgranate | 870 m/s |
- Splittergranate | 350 m/s |
- Unterkalibergranate | 1070 m/s |
maximale Schussentfernung | 4400 m |
Bedienung | 6 Mann |
Geschwindigkeit auf der Straße | 50 - 60 km/h |
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"Die 45-mm-Kanone ist ein Begleitgeschütz. Sie ist eine zuverlässige Waffe, die sich durch geringes Gewicht, leichte Beweglichkeit, hohe Feuergeschwindigkeit, einfache Konstruktion, leichte Bedienung und durch gute Treffsicherheit beim Schießen im direkten Richten auszeichnet."
Bei der Bestandsaufnahme
am 30. Juni 1960 befanden sich in den 81 schweren Hundertschaften genau
243 Geschütze, was einem Ausrüstungsstand von 100 % entsprach.
Auch hier lösten rückstoßfreie Geschütze die Pak ab.
Fotonachweis:
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Erhart Gerecke
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Jürgen Plate
Vorschriften:
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DV-21/5 Schußtafel 45-mm-Panzerabwehrkanone Baujahr 1942 (M-42) 3.
ergänzte Ausgabe 1953
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Handbuch für den Kämpfer Berlin 1962