Die Entwicklung der 152-mm-Haubitze begann Ende 1942, Anfang 1943 im Werk Nr. 9 Petrow. Die Entwicklung dauerte bis Mai, im August 1943 begann die Produktion. Bis 1949 wurden rund 2830 Haubitzen produziert. Dabei wurde auf die Lafette der 122-mm-Haubitze M-30 und das Rohr der 152-mm-Haubitze M-10 zurück gegriffen.
Besondere Merkmale
waren die zwei großen Tellerräder. Die Elemente der Rohrrücklaufeinrichtung,
also Rohrbremse und Luftvorholer sind über und unter dem Rohr angeordnet.
Das Schutzschild ist ab Höhe Rohr nach hinten abgeknickt.
Das Rohr ist
mit einer Zweikammern-Mündungsbremse ausgestattet.
Die HVA erhielt die ersten 7 Geschütze schon im April 1950. 1952 kamen weitere 16 einsatzbereite Haubitzen und 2 Lehrwaffen dazu. Bis 1953 wurde der Bestand auf 25 Haubitzen aufgestockt. Zu den Geschützen wurden 16 Sätze Geschützzubehör, vier Sätze Batteriezubehör und ein Satz Spezialwerkzeug empfangen. Geplant bis 1960 waren 29 Geschütze. Abgelöst wurde die Haubitze D-1 durch die 152-mm-Kanonen-Haubitze D-20.
Artillerie diesen
Kalibers zählte zur Armee-Artillerie. Beide Territorialverwaltungen
(Süd und Nord) erhielten 12 Waffen. Direkt dem Leiter der Territorialverwaltung
unterstellt, war ein B-Kommando. Diesem Kommando waren eine 152-mm-Haubitz-Abteilung
und zwei 152-mm-Kanonen-Haubitz-Abteilungen unterstellt. Sie bekämpften
Artillerie, Granatwerfer, Atom-Artillerie, Raketenabschußbasen, lebende
Kräfte und Panzer in Konzentrierungsräumen, vernichtete schwere
Panzer und SFL im direkten Richten und zerstörte ständige Kampfanlagen
und Feldbefestigungsanlagen. Mit Gründung der NVA und der damit verbundenen
Umwandlung der beiden Territorialverwaltungen in die Militärbezirke
III und V, wurden auch die Haubitzen D-1 dem Kommandeur der MB direkt unterstellt
Die Armee-Artillerie wurde gewöhnlich im Bestand der Armee-Artilleriegruppe
aufgenommen und unterstand damit dem Kommandeur der Artillerie der Armee
direkt. Im Angriffs- und Verteidigungsgefecht bezog die AAG ihre Feuerstellung
in der Hauptrichtung der Gefechtshandlung der Armee, etwa 4 bis 6 km von
der Hauptkampflinie entfernt.
|
L
|
Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben:
|
|
Kaliber | 152,4 mm |
Länge des gesamten Rohres | 4207 mm / 27,2 Kaliber |
Länge des gezogenen Teiles | 3754 mm / 24,7 Kaliber |
Anzahl der Züge | 48 |
Gewicht des Verschlusses | 61 kg |
Gewicht Rohr und Verschluß | 1559 kg |
|
|
Erhöhungswinkel | - 3 ... + 63 Grad |
Schwenkbereich | +/- 17,5 Grad |
Höhe der Nullfeuerlinie | 1240 mm |
Höhe der Visiereinrichtung | 1850 mm |
Länge des Rohrrücklaufes
- normal - maximal |
.
960 - 1070 mm 1320 mm |
Höhe bis zur Oberkante des Schildes | 1880 mm |
Höhe bei Schildzapfen | 1250 mm |
Breite in Marschstellung | 1800 mm |
Raddurchmesser | 1250 mm |
Bodenfreiheit | 370 mm |
|
|
Fahrwerk | 352 kg |
Lafette | 2000 kg |
Paar Räder | 261 kg |
Schild | 98 kg |
Geschütz in Feuerstellung | 3600 kg |
Geschütz in Marschstellung | 3640 kg |
|
|
Schußentfernung
- maximal - minimal |
.
12.400 m - m |
Feuergeschwindigkeit | 3 - 4 Schuß/min. |
Geschwindigkeit im Gelände | 30 km/h |
Anfangsgeschwindigkeit | 508 m/s |
Geschwindigkeit auf der Straße | 40 km/h |
Bedienung | 9 Mann |
Verschossen wurde
getrennte Munition, so die:
- Splitter-Sprenggranate OF-530
- Splitter-Sprenggranate O-530A
- Betongranate P-530
- Hülsenkartusche E-536
Mit Übernahme
der Geschütze in die NVA wurde 1956 der Kampfsatz für eine Haubitze
festgelegt. Er bestand aus:
51 Stück 152-mm-Splitter-Sprenggranate mit Zünder RGM-2
6 Stück 152-mm-Splitter-Sprenggranate mit Zünder D-1U
3 Stück 152-mm-Betongranate
Das Gesamtgewicht
eines KS betrug 3558,0 kg.
1963 wurde für
die Haubitze D-1 eine 152-mm-Übungsgranate für Übungs-Gefechtsschießen
eingeführt. Sie unterschied sich von der Splitter-Sprenggranate dadurch,
dass sie keine Sprengladung und keinen scharfen Zünder hatte.
|
|
|
|
|
|
Fotonachweis:
-
Erhart Gerecke
-
Jürgen Plate
-
Klaus Piotrowski