Der 120-mm-Granatwerfer gehört zur Regimentsartillerie. Er vernichtet lebende Kräfte und Feuermittel in Gräben und leichten Deckungen, zerstört Feldverteidigungsanlagen, bekämpft Artillerie und Granatwerfer des Gegners und schafft Gassen in Minenfeldern. Das Blenden des Gegners, besonders seiner Beobachtungsstellen durch das Schaffen von Nebelwänden und das Schaffen von Bränden erweitern sein Aufgabenspektrum.
Die ersten 42 Granatwerfer erhielt die HVA 1950. In den Unterlagen ist mal die Bezeichnung "Schwerer Granatwerfer 37 120-mm", mal "Schwerer Granatwerfer 38 120-mm" oder "120-mm Regimentsgranatwerfer Bauart 1938" zu lesen. Die ersten GW wurden noch ohne Fahrgestell geliefert. Bis 1953 war der Bestand auf 276 angestiegen.
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Im "Verzeichnis für Bewafnung und Ausrüstung" von 1960 wird die Waffe als "120-mm-Granatwerfer 43" bezeichnet und unter dieser Bezeichnis in das VdBA aufgenommen. Der 120-mm-Granatwerfer 43 ist der verbesserte 120-mm-Granatwerfer 38. Beide haben die gleichen ballistischen Eigenschaften. Sie unterscheiden sich nur in der Konstruktion einzelner Teile, die eine größere Festigkeit und bessere Handhabung gewährleisten.
Der Granatwerfer wird auf einem Fahrgestell an einem Kfz. angehängt. Das Fahrgestell dient dem Transport des Werfers und dem EWZ. In den Einheite konnten drei verschiedene Fahrgestelle angetroffen werden, die sich kaum von einander unterschieden. Die Munition wird auf dem Zugmittel verstaut.
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Links, Zugmittel LKW
Phänomen 30-K
Bei beiden Bildern wird
das Fahrgestell 38 verwendet.
Rechts, das mit einem Spritzschutz verbesserte Fahrgestell 38 |
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Die ersten GW
verfügten über den Richtaufsatz MP-41. Bis zu seiner Außerdienststellung
1990 wurden verbesserte Aufsätze zugeführt. So die Versionen
MP-42, MPM-44 (Verbesserung der Schwenkbereiche - horizontal und vertikal,
Verbesserung des Winkelvisiers) und MPM-44M mit einer Halterung für
die Nachtbeleuchtung EB-62/2.
Die Abfeuerungseinrichtung
kann in zwei Stellungen gebracht werden. Einmal die starre Stellung des
Schlagbolzens, die Wurfgranate wird automatisch abgefeuert. Bei freier
Stellung des Schlagbolzens wird der Schuß durch mechanische Betätigung
des Schlagbolzens mittels Abzugsleine, ausgelöst. Um zu verhindern,
dass bei freier Stellung des Schlagbolzens aus Versehens eine zweite Wurfgranate
in das Rohr gelangt, erhielten die Granatwerfer eine Ladesicherung, die
das geladene Rohr sichert.
Der Kampfsatz
bestand aus 80 Stück 120-mm-Splitter-Spreng-Wurfgranaten, der ein
Gesamtgewicht von 1720,0 kg aufwies. Für Spezialeinsätze konnten
auch Brand- oder Nebelwurfgranaten eingesetzt werden.
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b - Splitterspreng-Wurfgranate OF-843A |
d - Nebelwurfgranate D-5 e - Nebelwurfgranate D-843A f - Brandwurfgranate S-843A |
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Der Kampfsatz wurde um die Fallschirmleucht-Wurfgranate zur Beleuchtung des Gefechtsfeldes (etwa ab 1970/71) erweitert.
Die wichtigsten taktischen und technischen Angaben:
120-mm-Granatwerfer Modell 38 | 120-mm-Granatwerfer Modell 43 | 120-mm-Granatwerfer letzte Version | |
a) Kaliber | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
b) Seitenrichtfeld bei
der Rohrerhöhung von 45'
- ohne Verstellen des Zweibeins - mit Verstellen des Zweibeins |
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. +/- 4 Grad (+/- 0-67) +/- 15 Grad (+/-2-50) |
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. +/- 4 Grad (+/- 0-67) +/- 15 Grad (+/-2-50) |
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. +/- 4 Grad (+/- 0-67) +/- 15 Grad (+/-2-50) |
c) Höhenrichtfeld | 45 ... 80 Grad | 45 ... 80 Grad | 45 ... 80 Grad |
d) Schußentfernung
- maximal - minimal |
.
5700 m 460 m |
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5700 m 460 m |
.
5700 m 460 m |
e) größter Druck der Pulvergase im Rohr | 103 mPa (1030 kp/cm²) | 103 mPa (1030 kp/cm²) | 103 mPa (1030 kp/cm²) |
f) größte Anfangsgeschwindigkeit der Wurfgranate | 272 m/s | 272 m/s | 272 m/s |
g) Masseangaben
- Granatwerfer mit Fahrgestell und Zubehör - Granatwerfer in Gefechtslage - Rohr mit Bodenstück - Zweibein - Bodenplatte - Richtaufsatz - Splitterspreng-Wurfgranate |
.. 500 kg 275 kg 100 kg 80 kg 95 kg 1,4 kg 15,9 kg |
.. 500 kg 275 kg 105 kg 75 kg 95 kg 1,4 kg 15,9 kg |
.. 600 kg 275 kg 105 kg 75 kg 95 kg 1,4 kg 15,9 kg |
h) praktische Feuergeschwindigkeit
- ohne Korrektur des Schießens - mit Korrektur des Schießens |
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15 Schuß/min 6 Schuß/min |
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15 Schuß/min 6 Schuß/min |
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15 Schuß/min 10 Schuß/min |
Die wichtigsten technischen Angaben des Fahrgestelle sind: | |||
a) Masse | 220 kg | 220 kg | 320 kg |
b) Spurbreite | 1300 mm | 1300 mm | 1420 mm |
c) Gesamtbreite | 1650 mm | ||
d) Gesamtlänge | 2480 mm | ||
e) Bodenfreiheit in Abhängigkeit
von der Unterkante der Bodenplatte
- maximal - minimal |
.. 370 mm |
.. 370 mm |
.. 440 mm 340 mm |
f) senkrecht wirkende
Kraft an der Zugstange
- bei beladenem Fahrgestell - bei nichtbeladenem Fahrgestell |
.. 300 N (30 kp) 470 N (47 kp) |
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g) Durchmesser der Bohrung in der Zugstange | 80 mm | 80 mm | 80 mm |
h) Reifendruck | 147,1 kPa ( 1,5at) | ||
i) zulässige Fahrgeschwindigkeit:
- auf befestigter Straße - auf nicht befestigter Straße - in mittlerem bis schwerem Gelände |
30 km/h ... 40 km/h 15 km/h ... 20 km/h |
30 km/h ... 40 km/h 15 km/h ... 20 km/h |
85 km/h
30 km/h ... 40 km/h 20 km/h ... 30 km/h |
Anfang der 80er
Jahre erhielt der GW ein neues Fahrgestell, eine Version des Einheits-Einachs-Fahrgestells.
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Mit Auflösung der NVA 1990 übernahm die BuWe 216 Stück des 120-mm-Granatwerfers. Die fehlenden 60 Systeme sind vermutlich an die Kampfgruppeneinheiten abgegeben worden.
Fotonachweis:
- Erhart
Gerecke
- Jürgen
Plate
- Dienstvorschrift